Beim 2:2 gegen Aue am vergangenen Wochenende stellte Borussia Dortmunds U23 einen neuen Vereinsrekord auf: 50 Punkte hatte noch keine Zweitvertretung des BVB in der 3. Liga sammeln können. Am Samstag reisen die Schwarzgelb an die Grünwalder Straße in München. Dort erwartet den BVB im TSV 1860 München wieder eine schwere Aufgabe – doch seit fast zwei Jahren haben die Borussen nicht mehr gegen die „Löwen“ verloren.

BVB-Personalien: Nach zuletzt starken Spielen kann Trainer Jan Zimmermann auf eine eingespielte und homogene Mannschaft setzen, die zuletzt auch gegen Aue trotz der Ausfälle von Topscorer Ole Pohlmann und Kapitän Franz Pfanne zu bestehen wusste. Pfannes Gelbsperre ist abgelaufen und Ole Pohlmann wird aus dem Bundesliga-Kader zurückerwartet. Der nach seiner Verletzungspause immer besser in Form gekommene Paul Besong sah gegen Aue seine fünfte Verwarnung und fehlt in München. Die Schwarzgelben reisen mit breiter Brust in den Süden: Die U23 blieb zuletzt dreimal in Serie ohne Niederlage und stellte mit 50 Punkten einen neuen Rekord für eine Zweitvertretung des BVB in der 3. Liga auf. Vor zwei Jahren hatten Pohlmann, Papadopoulos, Pfanne & Co. noch 49 Punkte für Schwarzgelb geholt.

Daten und Fakten zu den Gästen: Die „Löwen“ sind überraschend noch in Abstiegsnöte geraten. In den vergangenen acht Spielen gewannen die Giesinger nur einmal: Anfang April zuhause gegen Viktoria Köln. Drei Spieltag vor Schluss hat 1860 nur noch fünf Punkte Vorsprung vor dem Halleschen FC auf den ersten Abstiegsplatz. Auf der anderen Seite haben die „Sechzger“ in den vergangenen Wochen gerade gegen die Spitzenteams gezeigt, dass sie mehr als mithalten konnten und haben zum Teil sehr unglücklich Punkte liegen gelassen. 

In Leroy Kwadwo fehlt den „Löwen“ ein Stammspieler, der in dieser Saison in 30 Ligaspielen auf dem Platz stand. Der Linksverteidiger sah im jüngsten Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching zum zweiten Mal in dieser Spielzeit die Rote Karte.

Die Münchner stehen defensiv sicher und haben mit nur 38 Gegentoren eine der besten Werte der Liga. Nur Ulm und Regensburg kassierten weniger Treffer. Offensiv drückt dagegen ein wenig der Schuh, auch da zappelte der Ball nur 38-Mal im gegnerischen Netz. Nur Freiburg, Lübeck und der MSV Duisburg trafen noch seltener.  

Die Bilanz: Die Bilanz ist ausgeglichen, allerdings sprechen die jüngsten Aufeinandertreffen klar für den BVB.  Nach einem Unentschieden im Oktober 2022 gewann Schwarzgelb jeweils unter Trainer Jan Zimmermann mit 4:1 in München und 3:0 zuhause in Dortmund. Nur in der Aufstiegssaison 2021/22 konnte Schwarzgelb gar nicht gegen 1860 punkten. Das bislang letzte Spiel im Grünwalder Stadion waren torreich: Vor allem der eindrucksvolle 4:1-Auswärtssieg im Frühjahr 2023 dürfte Spielern und Fans noch in Erinnerung sein. Ole Pohlmann brillierte von Beginn an für Schwarzgelb und erzielte in den ersten 15 Minuten zwei Treffer, bevor Bjarne Pudel und Abdoulaye Kamara alles klar machten. 

Ausblick: Für die Hausherren geht es am Samstag um den Klassenerhalt, der BVB kann dagegen nach einer tollen Rekordsaison befreit aufspielen und will wie zuletzt auch in München punkten. Der BVB wird die guten Leistungen bestätigen wollen und auch bei den „Löwen“ auf Sieg spielen. Am Samstag um 14 Uhr werden wieder 15.000 Zuschauer erwartet. Für die jungen Borussen eine tolle Kulisse, vor der sie nicht jede Woche spielen.