Zwischen den beiden Champions-League-Spielen gegen Paris Saint-Germain traf Borussia Dortmund am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf den FC Augsburg. Der BVB siegte mit einer auf zehn Positionen veränderten Elf mit 5:1 (4:1).

Es berichtet Boris Rupert

81.365 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen ein flottes Spiel mit fünf Treffern in der ersten Halbzeit. Doppeltorschütze Youssoufa Moukoko (4./30.), Donyell Malen (20.) und Marco Reus (34.) hatten bei einem Gegentreffer von Ruben Vargas (32.) einen 4:1-Vorsprung herausgeschossen. Felix Nmecha stellte in der 64. Minute mit dem Treffer zum 5:1 den höchsten Saisonsieg sicher.

Ausgangslage:  
Fünfter gegen Achter. Nur drei Plätze, aber doch 18 Punkte trennten beide Teams vor dem Anpfiff. Vier der vorangegangenen sechs Bundesliga-Duelle wurden gewonnen; in 13 der zuvor 25 Begegnungen erzielte Borussia mindestens drei Tore.

Personalien:
Bis auf den angeschlagenen Haller sowie die verletzten Bensebaini (Knie) und Duranville (Muskel) stand der komplette Kader zur Verfügung. Drei Tage nach und drei Tage vor dem Spiel gegen Paris blieb aus der Hinspiel-Elf nur Gregor Kobel. Alle zehn Feldspieler-Positionen wurden neu besetzt, unter anderem mit Debütant Kjell Wätjen (18).

Taktik:   
Der neuformierte BVB agierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung mit Wätjen neben Nmecha auf der Doppelsechs und Reus im Zentrum einer offensiven Dreierreihe, überbrückte mit präzisen Diagonalbällen das Mittelfeld und fand die Räume in der Augsburger Defensive, obwohl die Gäste mit einer Fünferkette verteidigten. Der FCA staffelte sich bei eigenem Ballbesitz in einer 3-3-2-2-Formation.

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Spielverlauf & Analyse:
Keine vier Zeigerumdrehungen waren auf der Uhr, als ein 1:0 auf der Anzeigetafel eingeblendet wurde. Malen setzte sich halbrechts im Mittelfeld dynamisch durch, flankte an den linken Pfosten, wo Bynoe-Gittens den Ball in den Rückraum auf Reus spielen, Uduokhai jedoch klären wollte, allerdings unglücklich Richtung eigenes Tor, wo Pedersen abfälschte und Moukoko mit dem Rücken zum Tor der Kugel die entscheidende Richtungsänderung gab.

Der BVB ging sehr spielfreudig zur Sache, spielte schnell und präzise nach vorne. In der 16. Minute fand Wätjen mit einem starken Pass Malen, der mit seinem Schuss aber an Keeper Koubek scheiterte. Augsburg kam in der 19. Minute erstmals gefährlich nach vorn. Maier hatte im Strafraum recht viel Platz, doch Papadopoulos lenkte den Ball mit dem Rücken zur Ecke. Statt 1:1 hieß es Sekunden später 2:0. Bynoe-Gittens setzte sich auf Linksaußen durch und flankte an den langen Pfosten, wo Malen am Fünfmeterraum hereingeflogen kam und die Kugel per Kopf im rechten Toreck unterbrachte. Eine Balleroberung von Wolf leitete nach knapp einer halben Stunde die nächste Großchance ein: Wätjen legte die Kugel perfekt in den Lauf von Malen, der jedoch abermals an einer starken Parade Koubeks scheiterte.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Innerhalb von vier Minuten fielen drei Tore, zunächst das 3:0 für den BVB. Die verpasste Malen-Chance hatte nämlich eine Ecke zur Folge, die Reus nach innen gab, wo sich die Augsburger Uduokhai und Koubek gegenseitig behinderten. Moukoko drückte das Spielgerät mit dem Oberschenkel über die Linie (30.). Auf der Gegenseite verhinderte Morey vor der Torlinie zunächst den Gegentreffer, doch Vargas bekam die Chance zum Nachschuss und verwertete sie (32.). Aber nur zwei Minuten später stellte Reus den Drei-Tore-Vorsprung wieder her: Wätjen hatte aus der eigenen Hälfte einen herausragenden Pass in den Lauf von Reus gespielt, der alleine vor Koubek den Ball per Lupfer ins linke Eck setzte (34.).

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Durchgang zwei begann aus Dortmunder Sicht verhaltener, auch deshalb, weil die Gäste nicht mehr so luftig verteidigten und entschlossener nach vorn spielten. Augsburg kam einem zweiten Treffer durch Maier (58.), Gouweleeuw (61.) und vor allem Demirovic, der an einer starken Parade von Kobel scheiterte (61.), mehrfach nahe, doch mit dem ersten gefährlichen Angriff nach dem Seitenwechsel erhöhte Borussia auf 5:1. Nach einer sehenswerten Kombination legte Reus den Ball rechts an der Grundlinie zurück auf Nmecha, der aus 16 Metern überlegt zum 5:1 einschob (64.).

Seinen zweiten Treffer, seinen vierten Scorerpunkt, verpasste der bis dahin laufstärkste Spieler auf dem Platz nur knapp. Nach Pass von Adeyemi lief Reus auf Koubek zu, tunnelte den Augsburger Keeper, doch von dessen Ferse sprang der Ball an die Latte (65.). Kurz darauf wurde der frühere Kapitän bei seiner Auswechslung vom Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet. Taktisch stellte Borussia um auf ein 4-3-3 mit Wätjen (rechts) und Schlotterbeck (links) auf den Außenverteidiger-Positionen.

Ausblick:
Am Montag fliegt die Mannschaft nach Paris, wo am Dienstag um 21 Uhr das Halbfinal-Rückspiel gegen PSG angepfiffen wird. In der Bundesliga folgt am kommenden Samstag (18:30 Uhr) das Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 32. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – FC AUGSBURG  5:1 (4:1)

Bor. Dortmund: Kobel – Wolf (62. Özcan), Süle, Papadopoulos, Morey (62. Schlotterbeck) – Nmecha (73. Sabitzer), Wätjen – Malen (62. Adeyemi), Reus (66. Brandt), Bynoe-Gittens – Moukoko
FC Augsburg: Koubek – Gouweleeuw, Bauer (66. Pfeiffer), Uduokhai – Mbabu, Breithaupt (78. Engels), Pedersen – Vargas (66. Dorsch), Maier (73. Kömür) – Tietz (66. Beljo), Demirovic
Bank: Meyer, Sancho, Füllkrug, Can – Lubik, Pep Biel, Michel
Tore: 1:0 Moukoko (4.), 2:0 Malen (20., Bynoe-Gittens), 3:0 Moukoko (30., Reus), 3:1 Vargas (32., Maier), 4:1 Reus (34., Wätjen), 5:1 Nmecha (64., Reus)
Eckstöße: 6:9 (Halbzeit 1:4), Chancenverhältnis: 10:6 (6:2)
Schiedsrichter: Schröder (Hannover), Gelbe Karte: – Bauer
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: heiter, 17 Grad